Ein Bild mit 5.200 km auf dem Buckel
Beim Bezug der Lote 9 im vergangenen Jahr, war uns das Wohnzimmer ein wenig zu nackt. Wir suchten bei IKEA in Faro nach einem passenden Hingucker, stolperten aber erst im Baumarkt beim Kauf von Wandfarbe (!) über die „Linie28“, einem Bild der berühmten gelben Tram von Lissabon. Das Motiv hat uns sofort begeistert. Gesagt, gekauft und wenig später thronte das Bild in unserem Wohnzimmer.
Am Ende unserer 24er Tour konnten wir uns von unserer 28 nicht trennen und so ging das Bild mit auf die Reise an den Niederrhein.
Dort fristete es ein dunkles Leben im Sauna Vorraum im Keller des Berghheims… bis es vor wenigen Wochen ans Packen für die Algarve25 ging und für den Autor sofort klar war: Die 28 muss wieder mit nach Ingrina, was kopfschüttelnd von Muffi kommentiert wurde. Weitere 2.600km später hängt es wieder in unserem portugiesischen Wohnzimmer.
Vor unserem Tripp nach Lissabon war schnell klar: Wir müssen das Motiv unserer 28 finden. Also machen wir uns auf den Weg von Don Quijotes Mühle in die Stadt am Tejo um unsere 28 wieder zu finden…
Problem 1: Parken!
Gar nicht so einfach ein 2,20m breites SUV in einer so hügeligen und engen Stadt zu manövrieren und vor allem: Zu Parken. Dem geübten Piloten gelingt beides und so machen wir uns auf den Weg berghauf, berghab, immer nach der 28 Ausschau haltend.
Problem 2: Finden!
Wir sind verwirrt. Zum Einen von der Schönheit der Hauptstadt mit Ihren 500.000 Einwohnern, zum Anderen von den unzähligen Doppelgängern unserer 28. Wo man hinschaut: Gelbe Trams….
Fehlalarm!
Wir jubeln bereits, glauben wir doch unsere Tram gefunden zu haben. Sie ist gelb, sie ist in Lissabon, aber sie ist es nicht.
Es ist die Zahnrad-Schwester unserer 28 und sie ist nicht minder hübsch und berühmt. Mist. Aber schön ist der kleine Bahn schon.
Auf und nieder, immer wieder!
Lissabon ist auf unzähligen Hügeln gebaut. Ein ständiges auf und ab. Die Suche und die Höhenmeter lassen uns ermüden. Wir brauchen dringend eine Pause. Aber bitte schön eine mit Cappuccino, Käsekuchen und einer tollen Aussicht. Voilá:
Postkarten an die Lieben & … Christoph R.
Traditionell gibt es aus jedem Hotspot, den wir besuchen Post nach Hause an Freunde und Familie. Und weil er sich immer so sehr über unsere Grüße freut, geht auch immer eine Karte an den Bürgermeister von Eicken.
Auf der Postkarte haben wir die 28 schon gefunden
Ab nach Schwalmtal damit. Und wir machen uns wieder auf die Suche.
Tuck-Tucks, wie Sand am Meer
und alle so schön bunt und einige sogar besonders ausgefallen dekoriert. Allerdings schauen die Fahrer immer ganz schnell in eine andere Richtung, wenn die Berghwacht naht. Woran das wohl liegen mag??
Ein Stück Heimat
mitten in Lissabon.
Lissabon: Ja! Tram: Ja, Gelb: Nein!
Mist, und wir hatten uns schon so gefreut.
Ta ta ta taaaaaaaaa!
Kurz bevor wir aufgeben, klingelt es hektisch und dann zuckelt sie um die Ecke. Unsere 28! Heureka, SIE hat uns gefunden. Und wie schön sie ist. Wir sind begeistert!!
2 Tickets zum Glück
Wir lösen Fahrscheine für den langen Rückmarsch durch die Stadt. Vorher, genießen wir aber noch einen Kaffee auf einem, wie könnte es anders sein, Hügel. Die Aussicht und die Vorfreude über die Fahrt mit der 28 lässt uns jubeln.
Warum eigentlich keine Tram?
Wenn´s nach uns ginge, hätte er eine 28 auf dem Arm!
Hopp on, hopp off – aber mit Stil!
Die Linie 28 zuckelt einmal durch die komplette Altstadt von Lissabon. Eine Mischung aus „wilde Maus“, „Disney Bahn“ und der „wilden 13“ nach Gladbach. Die alte Bahn quietscht, bimmelt immer wieder im Weg stehende und fotografierende Touristen an und dazu knarzt das Holz in jeder Kurve. Und davon gibt es viele. Herrlich. Und wenn mal ein doofer Lieferwaggen im Weg steht, wird er vom freundlichen Tram-Fahrer persönlich gebeten, uns doch Platz zu machen. Was für eine Fahrt ins Glück. Und ganz nebenbei, sehen wir noch einmal viel von der Hauptstadt.
Jetzt fehlt uns nur noch das Bildmotiv zum Glück
Wunderschön, aber die Stelle ist es nicht.
Wir kommen der Sache näher…
Natürlich haben wir einen A4 Ausdruck unseres Wohnzimmer Bildes mit. Und mit dem auf den Schoß hat Maps Mum Muffi Witterung aufgenommen. Zweispurige Strecke, aufrecht stehende Lampen, Balkone, Bäume, berghab und tatsächlich:
HIER IST ES! HEUREKA!!
Und noch ein belastbares Beweisfoto
Das hat so einen Spaß gemacht
Wir sind echt glücklich, das unsere Suche von Erfolg gekrönt war. Und so ganz nebenbei, haben wir viel von der Stadt gesehen. Die vielen herrlichen Plätze, gemütliche Cafés, tolle Läden und einfach netten Menschen. Das war echt schön!
Der „Schluderhillije“
Und nach einem ganzen Tag Suche begegnen wir noch dem Retter in der Not himself! Dat Ria wusste es immer: Wenn Du etwas suchst, bitte den Heiligen Antonius um Hilfe. Wenn Du es mit seiner Gnade nicht findest – ist es verloren. Und jetzt ratet mal, wer genau gegenüber der Stelle, an der unsere 28 für unser Wohnzimmer Bild fotografiert wurde, 1195 geboren wurde…?
Seelig fahren wir Heim
Hinaus aus den engen Gassen Lissabons, über die Brücke des 25. April, vorbei am Jeus – ab na Heem! Und irgendwie fühlen wir uns heute so gar nicht alleine…