Schluss mit lustig
Unsere Tour geht nach einer wunderbaren Nacht am Lago do Geres weiter hoch hinaus. Die Offroad-Prüfungen beginnen schon direkt am Seeufer, da der Weg zurück zur Straße schon nichts für 4×4 Anfänger ist. Zuvor jedoch plumpse ich todesmutig nakkig in den See:
Frühspocht vor Motorspocht.
Petra will Schaukeln
Ich find´s ungewöhnlich aber nicht abwegig. Das uns der Weg jedoch steil nach oben führt, konnte ich nicht ahnen. Die Schaukel steht auf der Spitze eines 800m hohen Berggipfels. Uiiih. Also von 0 Meter üNN auf 798 m und das über anspruchsvolles Terrain.
Filmreif: Die letzten Meter zum Gipfel
Auch wenn man Offrad nicht filmen kann, versuchen wir es doch immer wieder, weil es uns so fasziniert, was mit einem 3to Wohnmobil aus dem Hause matzker möglich ist. Also Film ab für unseren Star:
UPelixx, der mdx unter den Defendern!
Was für eine Location!
Wirklich schwer in Worte zu fassen! Die Aussicht, die Natur um uns herum, das sanfte Wiegen der Schaukel. Einfach unbeschreiblich schön. In diesem Moment treffen wir das Glück. Wir hissen die Flaggen. Bääähm!
Berg ab – auch nicht von schlechten Eltern
Der Weg ins Tal ist auch nur mit Untersetzung zu bewältigen. Spannend.
Das Fachpublikum ist sich einig, für diese
Fahrerische Leistung gibt es nur eine Note:
Das Felsenstadion von Braga
Piet würde es uns nie verzeihen: Wenn wir schon in der Nähe des portugiesischen Erstligisten sind, müssen wir natürlich am Stadion vorbei. Und tatsächlich das zur EM 2004 neu gebaute und in den Fels gesprengte Stadion hat was…
OK, mit einem Besuch mit unserer Borussia wird das in der nächsten Saison nixx. Aber who cares? Nur der VFL!
Bom Jesu do Monte
Das nächste Highlight liegt auch auf einem Gipfel. Und zwar auf einem, den man über 581 Stufen und eine atemberaubende Treppe erreicht: Die Kirche vom „Guten Jesus am Bergh“. Die Kirche ist sehr schön und das Altarbild hat was von Michaels Krippe und auch die Aussicht von oben ist schwer beeindruckend, aber D E R Hingucker ist die Treppe.
Nach 2 Gipfeln an einem Tag, klingeln bei mir alle Glöckchen
Uwe Clarence Bergh
beim juten Jesus am Bergh. Schon cool.
Von wegen Feierabend
Muffi hat noch ein letztes Ass im Ärmel. Unser heutiger Stellplatz ist auch wieder ein besonderer. Und zwar einer mit toller Aussicht, einsam und herrlich gelegen… auf einem Berg. Und die Anfahrt ist wirklich nixx für Feiglinge. Wenn Du da in einer der Rinnen oder Verschränkungen rutscht: „Näcke Föet Nacht zusamme!“
Aber auch diese Aufgabe meistert das Team Uwe/UPelixx bravorös. Absolute Beherrschung von Mensch und Gerät. 1+ mit Sternchen.
Das gleiche aber auch für D I E Navigatorin und Maps Mum: Muffi. Was für ein geiler Tag, der auch noch Chamiponsleaguemäßig endet…
21.50 Uhr: Der Champion schläft…
Bom Dia – guten Morgen
Geschlafen, wie ein Baby, gefrühstückt, wie im Hotel Paradiso starten wir in einen weiteren spannenden Tag. Die Abfahrt vom Berg steht an. Doch vorher bittet uns der nette Waldarbeiter auf der anderen Seite des Forstweges zu sich herüber. Er spricht kein Englisch, gestikuliert aber, er würde uns sehr gerne etwas zeigen. Er geht mit uns ein Stück im Wald hinab und zwischen den Bäumen taucht eine Lichtung mit einer Baustelle auf. Hier baut er für sich und seine Familie ein sehr interessantes neues Zuhause, dass er uns voller Stolz zeigt. Jeck. Das ist Portugal.
Besonders beeindruckend, neben der Lage des Hauses, die unglaublich riesigen Quader, aus denen es gebaut ist.
Auf dem Rückweg zeigt er uns noch einige weitere Schätze seines „Anwesens“: Über 200 Jahre alte Eichen. Korkeichen. Er bricht uns zum Abschied ein Stück Kork zur Erinnerung ab und wünscht uns eine gute Reise. Beeindruckend.
Auf den höchsten Berg Portugals
Unsere Fahrt geht weiter nach Süden. Auf dem Programm steht heute die „Serra do Estrella“, eine Hochebende auf Höhe von Coimbra, allerdings deutlich weiter östlich. Und darin steht der „Torre“, Portugals höchster Berg mit 1997m. OK, auf den Souvenir Magneten steht 2000m, also müssen wir uns wohl auf dem Gipfel auf den UPelixx stellen, damit das stimmt.
Zunächst einmal sind aber 250km Autobahn zu bewältigen, die es auch schon in sich haben. Wir überqueren mehrere Pässe von nahe 0 Höhenmeter auf über 1000m. Steigungen und Gefälle von bis zu 10%, und das auf zig Kilometern. Für unseren mdx kein Ding, aber wir haben noch nie so viele dramatisch lange und steile Notfallspuren gesehen. Aber auch die vielen Brücken und Tunnel lassen es nicht zu, die Konzentration am Steuer schleifen zu lassen.
Dafür ist die Landschaft selbst hier von der Autobahn aus, überragend.
Das Douro Tal – die Mosel Portugals
Wir überqueren das malerische Tal und glauben der Beschreibung im Reiseführer sofort. Das Bild gleicht dem an unserer Mosel ziemlich genau. Steile Hänge, der sich dahinschlängelnde Fluss, Wein, wohin man auch nur sieht und Wohnmobile, die sich um einen Stellplatz rangeln. Schon schön. Aber ein Besuch muss bis zum Herbst warten, alles schaffen wir auf dieser Tour leider auch nicht. Wir haben bereits 1.250km abgespult und sind noch immer im nördlichen Teil Portugals.
Das Wetter wird schlechter
Was soll das denn jetzt. Mit Erreichen des Nationalparks, schlägt das Wetter um. Regen zieht auf und wir sehen, die letzten Sonnenstrahlen über eine wunderschönen Landschaft verschwinden. Und noch viel schlimmer, der Gipfel des Torre, wird in Wolken gehüllt. Mist.
Nützt ja nixx,
der Aufstieg beginnt
und wir gewinnen ziemlich schnell an Höhe und die Breite der Straße wird immer schmaler. Die Ausblicke sind zwar noch beeindruckend, aber das pilotieren des UPelixx wird mit jeder Serpentine anspruchsvoller. Wir sollten uns noch wundern…
Pause
Am Horizont endet die Straße in den Wolken…
Fast wie der Laden von Frau Waas auf Lummerland
Seht selbst…
Vor lauter Glotzen
beinahe den Hund überfahren.
Zu unserer Verteidigung: Er lag mitten auf der Straße!
Wir haben Ents gesehen!
Direkt aus Herr der Ringe entsprungen, stehen die skurrilen Baumwesen direkt hinter der Leitplanke. Apropos Leitplanke:
Wo ist denn hier was?
The Fog – der Nebel des Grauens!
Wie im John Carpenter Kultfilm nur leider direkt vor uns auf der Straße. Mit jeden Höhenmeter sinkt die Sicht.
Abbruch, Abbruch, Abbruch
Zwischenzeitlich fahren wir mit Nebelscheinwerfern, Nebelrücklicht und Warnblinkanlage, weil wir wirklich keine 10m Sicht mehr haben. Wir halten auf einer Ausweichstelle und überlegen Abzubrechen und Umzukehren. Vor uns liegen noch 20km steilste Straßen und irre Abgründe direkt neben uns. Uns geht die Düse. Wir befragen den Wetterdienst. Wolkenlücken sind drin, das wars dann aber auch. OK, wir fahren so langsam es nötig ist auf den Gipfel und bleiben über Nacht. Die Abfahrt wagen wir dann heute nicht mehr und morgen früh soll die Sonne scheinen. Klingt gut, muss aber auch erst einmal gefahren werden. Wir stoßen also ins Nebelgebirge vor und hinter jeder Kurve ergibt sich ein neues Bild. Wahnsinn!!
Eben noch nichts zu sehen und dann wieder nebelfrei und nach der nächsten Steigung, schwupp, alles wieder weg.
Wir erreichen die Schneegrenze!
Oh ha. Könnte kalt werden heute Nacht.
Eintausendneunhundertsiebenundneunzig Meter – Geschafft!
Ein wenig stolz sind wir schon. Es ist eine gespenstische Atmosphäre hier oben.
Das Gipfelkreuz
Shopping muss sein
Wir besuchen den Gipfelshop und irgendwie hat das hier alles mehr von Island als von Portugal. Wir bemerken den vielen Schnee, der hier oben noch liegt und beschließen, durch die Nebellücken etwas tiefer zu fahren und dort zu nächtigen.
Was für eine Straße!
Die folgenden Bilder müsst ihr bitte einfach nur auf Euch wirken lassen. Hammer! Die folgenden gut 6km gehören zu dem geilsten Stück Asphalt, dass wir je unter unsere MT Bereifung nehmen durften. Absolut Geil!
Ihr findet die Straße oben links…
Unser Platz für die Nacht – bezogen um 16.20 Uhr
Der Blick auf das Termometer zeigt, das könnte eine sehr kalte Nacht werden. Knapp 10 Grad, aktuell
Habemus Pappam!
Langweilig wird´s ja nie bei uns. Die Standheizung macht die Expeditionskabine schnell schnuckelig warm und auf dem iPad verfolgen wir das Geschehen in Rom. Technik die begeistert. Apropos: Ein Amerikaner, dessen erster Worte an das Volk sind: „Der Friede sei mit Euch!“
Eine neue Hoffnung
für die Welt und für uns: Morgen früh scheint die Sonne. Ganz bestimmt. Viel Glück Leo XIV.