Rallye Sintra: Volle Pulle UMMgefahren!

Bei dem Gedanken „alte Steine“ gucken zu gehen, haben wir nicht daran gedacht dass heute

UMM fahren!

Nach einem grandiosen Frühstück bei Don Quijote, ähm Regina, mit phantastischer Aussicht und strahlend blauem Himmel brechen wir nach Sintra auf. Ja, das ist auch ein Opel, aber bei uns dreht sich ja schließlich nicht alles um Autos und so machen wir uns auf den Weg in das Weltkulturerbestädtchen in der Nähe von Lissabon. Und was wir da erleben, hat es in sich. Aber seht selbst…

Sintra ist eine Kleinstadtl etwa 25 km westlich von Lissabon. Bekannt ist der Ort vor allem durch seine zum Teil jahrhundertealten Paläste, die Touristen aus aller Welt anlocken. Seit 1995 ist die Kulturlandschaft Sintra Weltkulturerbe der UNESCO.

Sintra erlebte seit dem 8. Jahrhundert eine Reihe christlicher Eroberungen und arabischer Rückeroberungen, bis Portugals erster König Dom Afonso Henriques nach der Belagerung von Lissabon den Landstrich 1147 endgültig einnahm. 1154 erhielt Sintra erste Stadtrechte durch Dom Afonso Henriques. Im Verlauf des 12. und 13. Jahrhunderts entstanden im Kreis Sintra eine Reihe Klöster, angelockt durch die ertragreichen Böden.

König Dom Manuel I. nahm ab dem Ende des 15. Jahrhunderts weitreichende Neugestaltungen in der Stadt Sintra vor und errichtete das königliche Schloss, dass in den folgenden Jahrhunderten der Sommersitze ihrer Majestäten wurde. Ab dem 16. Jahrhundert nahm die Beliebtheit Sintras bei den Oberschichten zu, und adlige Familien errichteten  einige Herrenhäuser. Das Erdbeben von Lissabon 1755 rief auch in Sintra erhebliche Zerstörungen hervor, denen in der Folge umfangreiche Arbeiten des Wiederaufbaus folgten.

Sintra wurde insbesondere seit dem 19. Jahrhundert auch zunehmend Ziel für Großbürger, insbesondere internationale Künstler und Industriellenfamilien suchten die Gegend auf. Schriftsteller wie  Hans Christian Andersen haben ihre Begeisterung für Landschaft, Klima und Architektur Sintras literarisch festgehalten.

 

Laaangweilig

OK, zugegeben. Der Text klingt, wie jeden anderen „alten Steinen“. Aber wenn man die Paläste und vor allem die maurische „chinesische Mauer“ in den Hügeln sieht, überkommt einen die Begeisterung von ganz alleine! Einfach sensationell!

Burgen und Schlösser auf Berghen sind schön anzuschauen, aber leider auch

Scheiße schlecht zu erreichen!

Beim Anblick der Schwindel erregenden Höhen und der Aussicht, da hoch eiern zu müssen, sinkt die Stimmung bei mindesten 50% des Teams nahe dem 0 Punkt. „Auf keinen Fall latsch‘ ich da hoch!!“ ist ein unbestätigtes Zitat aus dem New Defender.

Das Örtchen ist mega überlaufen und so drehen wir drei Runden, bevor wir einen Parkplatz finden. Jetzt ist der Vibe endgültig dahin. Kurz vor der Explosion spricht uns Diogo an. Ein kleiner, sehr netter Mann, der neben uns mit seinem UMM steht. Geiles Gefährt. Der Vater von Norman Schuh, Wölfling unserer Meute in den Achtzigern, fuhr einen weißen UMM, den wir damals schon geil fanden.

Diogo bietet uns eine exklusive Tour mit dem UMM an. Manchmal gehen Wünsche an das Universum prompt in Erfüllung. Freudestrahlend steigen wir ein und los geht die wilde Fahrt.

 

 

 

 

Sag doch einfach wir fahren UMM

nião Metalo-Mecânica ist ein portugiesisches Unternehmen und ehemaliger Hersteller von Automobilen. Es wurde 1977 gegründet, um Geländewagen für die Landwirtschaft, Industrie und staatliche Betriebe zu vertreiben und herzustellen.

1987 wurden ein neuer Motor (XD3TE 2,5l Turbo Intercooler), ein neues Getriebe, Scheibenbremsen und Servolenkung eingeführt. Als Versuch, auf dem amerikanischen Markt Fuß zu fassen, wurden auch zwei UMM mit einem Ford V6-Motor (aus dem Ford Bronco) gefertigt, die jedoch nicht die gewünschte Resonanz fanden.

1989 wurden im Rahmen der Modellpflege zwei neue Karosserie-Varianten auf den Markt neu angeboten: ein Soft-top  und ein Pick-up. Ein Sondermodell für Rallyes kam ebenfalls auf den Markt, der UMM Troféu.

1991 wurde anlässlich des Papstbesuches auf Madeira ein UMM Papamóvel gebaut, ein gepanzertes Papamobil auf Basis eines UMM Alter mit langem Chassis.

União Metalo-Mecânica – Wikipedia

1982 nahmen drei UMM Cournil an der Rallye Paris-Dakar teil, die mit einem größeren Motor als das Serienmodell ausgestattet waren. Anstelle des 2,3-Liter-Dieselmotors besaßen diese Modelle einen Indenor 2,5 l mit 76 PS (56 kW).

Alle UMMs erreichten Dakar.

Los geht die wilde Fahrt

Diogo gibt alles. Absolute Beherrschung von Mensch und Gerät. Er fährt mit uns durch die superengen Gassen der Stadt und nimmt steilste Anstiege und dabei erklärt uns wirklich interessante Details (zu Sintra).

Nach einer halben Stunde bietet er Uwe das Steuer an.

1.Halt: Königspalast und maurische Festung

Im 16. Jahrhundert entdeckt der portugiesische König die herrliche Lage Sintras und seine im Sommer erfrischende Kühle. Er baut hier seinen Sommersitz unterhalb der alten maurischen Feste aus dem 8. Jahrhundert.

Die maurische Feste trägt den Spitznamen

„Chinesische Mauer“

2. Halt: Jagdschloss Ferdinand II

Das beeindruckende Schloss in den Wolken wurde vom östereischichen Herscher und Kaiser des heifligen römischen Reiches deutscher Nation für sich und seine Freunde als Lustschloss erbaut. Der Architekt war übrigens der gleiche, der auch bereits Jahre zuvor das Schloss „Neuschwanstein“ geplant hatte. Und was macht ein Österreicher in Portugal? Die wunderschöne portugiesische Prinzessin Maria heiraten.

 

Über den Gipfel wieder runter in die Stadt

Der UMM liegt riemig auf der schlechten Piste, die Reifen krallen sich in den Asphalt und Diogo knallt die Gänge ins Untersetzungsgetriebe. Bääähm!

3. Halt: Das Haus der Freundin

Die beste Freundin von Königin Maria wollte natürlich nicht blöd darstehen. Und dessen musste Ihr reicher Knilch ihr auch einen noblen Schuppen in Sintra hinsetzen. Aber wie es sich standesgemäß gehörte, unterhalb des Palastes.

4. Halt: Ne Hollänger

Wenn alle chic wohnen, kann es ein Holländer natürlich auch nicht lassen und bittet um ein kleines Stückchen Land mit Aussicht in Sintra. Die Bitte wird ihm gewährt und er kompensiert, dass er nicht an allen Stellen gut gebaut ist.

Das Landhaus wird später, wie jede zum Verkauf stehende Immobilie in Sintra, an den Staat verkauft und darauf wurde eines der besten Hotels der Welt. Der Park blieb öffentlich und so Lustwandeln wir eine Runde. Unser Chaffeur Diogo wartet im UMM auf uns.

Wollen wir UMMsteigen? Nein!

5. Halt: Pause

Diogo hat dazu extra einen Parklplatz an der Villa Roma (noch son Bunker eines armen Menschen) angemietet. Blick auf den Palast inklusive.

Nett. Aber wir unterhalten uns mittlerweile über Diogos Enduro. Es stellt sich heraus, unser Pilot hat auch einen motorisierten Pfeil im Kopp…

6. Halt: Der alte Römerhafen

Dieses älteste Bauwerk Sintras erreichen wir nur über unbefestigte Straßen. Diogo und sein UMM sind in ihrem Element und wir begeistert!!

Sightseeing vom Feinsten

Nicht das der Eindruck aufkommt, Diogo wäre mit uns in 10min. durch Sintra geballert. Mit Nichten. Bei jeden Halt erklärt er uns detailreich und sehr interessant, was wir da gerade tolles sehen. Echt klasse Führung. Echt krasser UMM.

7. Halt: Das Haus seiner Lordschaft

An den Hängen unterhalb Sintras konnte es ein reicher Industrieller aus Great Britain nicht lassen, sich seinen eigenen Bucking Palace zu bauen. Da er zuvor Jahre in Indien gedient hatte, ist der Bau stark indischer angehaucht. Die Gärten gehören zu den größten kultivierten Flächen Europas. Nice.

Zurück in die Innenstadt

Über weitere Schleichwege endet unsere heutige Rallye Etappe wieder am Parkplatz in Sintra. Was für eine atemberaubende Führung durch eine echt abgefahrene Stadt. Und Diogo und sein UMM waren der Hammer! Hätten wir uns aber bei dem Kennzeichen schon denken können, das wir zueinander passen. Es war eine der geilsten Stadtführungen ever. Danke an Diogo und ein Versprechen zum Schluss: Wir kommen wieder!

P.S. Auch unser Renn-UMM hat sein Ziel erreicht!!

UMMwerfende Details und Filmmaterial

https://de.m.wikipedia.org/wiki/União_Metalo-Mecânica

 

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