Unwetter über der Algarve – Rette sich wer kann

Der portugiesische Wetterdienst warnt vor

schwerem Küstenunwetter

Da kommt ganz schön was auf uns zu in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag und auch noch bis Freitag. Unser Freund Stefan aus Lagos schickt uns stündlich buntere Satelitenbilder und so langsam wird uns doch ein wenig mulmig. Vorhergesagt ist Sturm mit bis zu 100 km/h und schweren Regenfällen. Wir ziehen uns ins Wohnzimmer zurück und legen die Ohren an. Augen zu und durch. Und wie könnte man das besser machen, als mit einer Myserie Serie. Draußen pfeifft es ums Haus und der Regen klatscht vor die Scheiben.

 

22.42 Uhr: Game over!

Alle technischen Geräte verabschieden sich mit einem piepen und das war´s dann: Stromausfall. Der Sturm ist jetzt genau über uns. Ein Blick nach draußen verheißt nixx Gutes. Die Gartenmöbel poltern nur so durch die Gegend. Machen können wir daran nichts. Wir zünden ne Kerze an und ziehen uns die Bettdecke über`n Kopf. Wird schon.

03.00 Uhr: Immer noch kein Strom

Während der Sturm uns fest im Griff hat, kommt der Strom zwei Mal kurz zurück, aber nur um wenige Minuten später wieder auszufallen. Ein Gewitter hat sich zu dem Inferno gesellt. Zwei Autos unserer Nachbarn geben Alarm. Die Warnblickanlagen und die zuckenden Blitze geben ein krass bizarres Bild ab. Uiiiiiiiii…

Im Auge des Sturms

Die Wetterlage hat sich am Morgen beruhigt. Aber nur für ein paar Stunden. Seit den frühen Morgenstunden ist der Strom wieder da. Gegen Mittag soll lt. Vorhersage und Satelitenbild die nächste Front heranrollen. Wir nutzen die Atempause zum Aufräumen. Wir holen die Liegen aus dem Pool, flicken notdürftig die Abdeckung, und schleppen den Gartentisch ins Wohnzimmer. Stühle und lose Gegenstände sichern wir wieder. Wir befreien die Planen über den Autos vom vielen Wasser und verteuen sie neu.

Dann fällt uns auf: Wir haben kein Wasser mehr. Und WLan tut´s auch nicht. Lt. Vermieter ist Rettung unterwegs. Geben wir dem Hoffnung…

Wie geht es „El Gordo“?

Aus der Heimat kommt die Nachfrage, ob es „unserer“ Katze gut geht. Wir haben sie heute morgen noch nicht gesehen. Doch dann vernehmen wir das beruhigende „Miiaaaauuuuu“ des roten Katers. Er versteht die ganze Aufregung nicht: HUNGER!

Flott frühstücken

Ohne Wasser auf den Toiletten und in der Küche beschließen wir uns im Cafe „Zig Zag“ an der Markthalle von Vila do Bispo zu stärken. Der freundliche Wirt hat Zuhause in Sagres auch keinen Strom, meint aber, kein Grund zur Panik. Er kein Strom, wir kein Wasser. Shit happens. Das Frühstück ist grandios und wir müssen uns mit dem zurück radeln beeilen, die nächste Front steht vor der Tür. Das muntere Bächlein in Raposeira sieht heute bedrohlicher aus…

Biwak im Wohnzimmer

Wir haben umgebaut und eine LEGO-Station ist entstanden. Mit Blick in das Auge des Huricans soll bezeichnender Weise ein Leuchtturm entstehen. Zugegeben: Gemütlich ist das schon.

Drinnen Plastiksteine – draußen Pool Girl

Noch flott die ganzen Blätter wegkehren, bevor der Sturm sie wieder in den Pool befördert. Muffi gibt alles. Uwe aber auch.

Atommeiler und schlechte Aussichten

Der zweite Sturm zieht binnen 24h über uns hinweg. Derweil entsteht Stein um Stein der Leuchtturm (oder vielleicht doch ein AKW??) von Cabo da Vincente, an schönen Tagen in Sichtweite von uns. Heute sind wir froh, wenn wir das Nachbarhaus noch erkennen. In den nächsten Stunden soll noch reichlich Regen herunter kommen und ab morgen Mittag, soll sich das Wetter dann beruhigen. Dann erwarten wir das Comeback der Sonne bei frühsommerlichen Temperaturen. Grad noch nicht vorstellbar. Aber wir freuen uns drauf.

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