Was für ein Tag!
Zig Eindrücke unter der Sonne der Algarve. Wow, und alles beginnt mit dem Schlüssel für die Nordterrasse. Gestern hat uns Stefan freundlicherweise den Schlüssel für die vordere Dach-Terrasse gegeben. Der normal sterbliche Mieter kann damit nichts anfangen. Liegt sie, wie der Name schon sagt, auf der Schattenseite des Gebäudes. Außerdem geht es von hier auf´s Dach. Also alles nixx für den normalen Mieter*in. Da wir aber alles andere als normal sind, freuen wir uns nun über einen weiteren genialen Ausblick in Richtung Landesinnere und auf nun perfekt zu sehende Sonnenaufgänge. Und das hat bereits am ersten Morgen wunderbar funktioniert. Ingrina, 7.09 Uhr: Ein genialer Tag bricht an, über unserer „Nord-Terrasse“…
Kein Meer – aber trotzdem schön!
Der Blick über die grünen Hänge vor unserer Haustür.
Jenseits von Afrika
Und irgendwie stimmt das ja auch, wenn man Google Maps mal etwas kleiner zoomt. Der Ausblick auf den Foia im Monchique Gebirge ist schon echt schön. Und das mit einem Kaffee und der Liebsten im Arm. Jetzt werden wir auch noch romantisch. Der Foia, der da im Morgengrauen vor uns am Horizont liegt ist mit seinem knapp 1.000m der höchste Bergh der Algarve und Zentrum des Wasserreservoirs. Unser heutiges Tagesziel.
Erst die Arbeit – dann das Vergnügen
Also auf das Rad und ab nach Vila do Bispo Brötchenholen. Auf dem Rückweg dringender Notruf von Muffi (bereits am Strand sitzend):
Du musst unbedingt zum Praia do Ingrina runter kommen. Hier ist es herrlich. Und Surfer*innen gibt´s auch zu sehen. Ich aber muss erstmal den Hamburger Hill mit meinem Rad erklimmen….
Wieder in Ingrina packe ich den Rotkäppchen Korb und wechsle das Fahrzeug. Schließlich will ich SCHNELL zu meiner Liebsten.
Bedingungen, wie auf Hawai
An unserem kleinen Strand, am Ende der Straße, ist wirklich schon jut wat los. Denn trotz des herrlichen Wetters, peitscht noch der Wind der vergangenen Tage die Wellen meterhoch an die Klippen und an den Strand. Das hat jede Menge Surf-Dudes und deren umherspringende Hunde, aber auch die örtliche Surf-Schule angelockt. Bei Kaffee, Brötchen und Trauben, schauen wir uns genüsslich das bunte Treiben an. Ein Morgen kann schlechter beginnen.
Das Mischta Monster
Surf Sagres at it´s best!
„…gibst Du mir noch mal die Trauben, Schatz?“
Rudõlfjo Yackoliñó
angelt in der Brandung natürlich lieber als sich auf sein Board zu stellen. Typisch. Na dann: Petri heil!
Kein Trinkwasser
So merkwürdig das klingt, aber Ingrina verfügt über kein fließendes Wasser. Also in den Häuser schon, keine Sorge. Aber unsere Siedlung zwischen Ort und Meer ist nicht an die Wasserversorgung angeschlossen. Neben uns, steht an der höchsten Stelle, der Wassertank von Ingrina, der wöchentlich mehrmals, nach Bedarf, von der Feuerwehr mit einem Tankwagen befüllt wird.
Monchique Wasser
Das Wasser aus der Reservoir des Monchique Gebirges gilt als eines der besten Europas. Klingt jeck. Isset auch! Und deswegen machen die schlauen Portugiesen*innen damit auch Geld und füllen es in Flaschen ab und verkaufen es überall im Land. Auch in unserem Lidl in Bispo. Da kaufen wir es dann und benutzen es für unseren Kaffee und zum Kochen. Denn, was für uns in Deutschland ja selbstverständlich (mal drüber nachdenken…!) scheint, das das Wasser aus dem Wasserhahn eine Topqualität hat und natürlich trinkbar ist, gilt in den meisten Ländern der Welt eben nicht. Und so haben wir in den letzten 5 Wochen gute 100L Wasser im Lidl gekauft. Heute holen wir uns neues: Und zwar aus der Quelle im Monchique! Und das im Cabrio. Auf geht´s!
Querfeld ein
verlassen wir hinter Lagos die Hauptstraße und biegen auf kleinste Feldwege ab Richtung Monchique. Da hört auch immer wieder mal der Straßenbelag auf. Wunderbar.
Immer vor uns voraus: Der Foia
Wir kommen dem Bergh stetig näher. Schon ganz gut zu erkennen: Die weiße Kugel der Wetterstattion auf dem Gipfel. Etwas unterhalb ist die Quelle. Da wollen wir hin. Links im Bild, die Windräder auf dem Gipfelgrat. Denen werden wir auch noch gehörig auf die Pelle rücken. Aber alles der Reihe nach.
Willkommen am
autodromó internacional algarve
Auf halben Weg, gelegen am Fuß des Foia, wurde die Rennstrecke Anfang der 2000er Jahre mit Mitteln der Europäischen Union als Infrastrukturförderung hier mitten ins Nichts gebaut. Die Szenerie ist, an einem Montagmorgen, schon etwas gespenstig. Die riesige Haupttribühne, völlig leere Parkplätze für mehr als 50.000 Fahrzeuge und großen Hotelanlagen. Wir waren mit unseren Besuchern schon oft vor Ort. Wir mögen das hier. Und heute ist sogar auf der Strecke was los. Cool.
Auf der Homepage heißt es
Was für ein Unterschied
Letztes Jahr waren wir zum MotoGP hier und die Bilder veranschaulichen, was hier los sein kann.
Wir müssen weiter – der Foia ruft
Wir beginnen den Anstieg
Doch jedesmal werden wir von unseren wirklich zuckersüßen Freunden mit den großen Ohren auf der Wiese hinter der Rennstrecke aufgehalten. Hier muss man einfach kurz anhalten und Hallo sagen. Die Esel sind einfach zum Stehlen. Weich. Und unglaublich zutraulich.
Monchique
ist eine Kleinstadt in der Serra de Monchique am Nordrand der Algarve im Distrikt Faro.
Die in einem Tal und am Hang des Berges Fóia gelegene Stadt ist als Kurort und unter Touristen vor allem wegen der in ihrer Nähe gelegenen sechs Bäder „Caldas de Monchique“ und dem 902 m hohen Aussichtsberg Fóia bekannt. Im umliegenden Gebirge Serra de Monchique entspringen Quellen, die einen Großteil der Stauseen der Algarve füllen.
Als erstes erreichen wir die Bäder und Quellen unterhalb der am Hang liegenden Stadt.
In einer engen Schlucht
liegt dieses Kleinod. Wenn man es, wie wir nicht weiß, fährt man einfach auf der Hauptstraße vorbei – und verpasst was. Nicht nur die wunderschöne Siedlung mit ihren Quellen und Bädern, nein auch den „Aufstieg“ zurück zur Straße, perfekt für einen offenen 90er Land Rover Softtop. Genial!
Genial Essen
lässt sich im oberhalb der Quellen liegenden Ortskern Doch heute ist Montag und die meisten Lokale haben geschlossen. Nach einem kurzen Stopp, geht es für uns weiter.
Zu Gast im Jardim Oliveira
Schon der Parkplatz unter alten Korkeichen, umgeben von Olivenbäumen (Oliveira), ist eine Art Stillleben (mit drei L).
Der Wirt ist ein Grand Senieur. Er begrüßt uns auf Deutsch und schwärmt von unserem Landy. Er habe einen ähnlichen, aber nicht in einem solch tollen Zustand. Wir haben uns noch nicht gesetzt, da haben wir schon die Vorspeisenplatte bestellt. Der Junge weiß, wie es geht! Die Atmosphäre und der Duft vom Holzkohlegrill sind Appetit anregend. Als wir eintreffen ist das Lokal nahezu leer, als wir gehen, ist jeder Tisch besetzt. Leider haben wir uns vor langer Zeit gegen Foodporn entschieden, heute wäre es so genial gewesen…
Ne gute Stunde später sitzend wir pupensatt im Auto. Mensch, war das gut. Weiter geht die tolle Fahrt zum Foia.
Die letzten Meter
bis zum Gipfel. Und auch die sind spannend. Der malerische Weg, die Herde Ziegen und Schafe mit Hund und Hirte und dann die Ferkel. Schwarze Iberico Schweine flitzen über den Weg. Irre. Einfach Irre. Alles Bilder, die nicht nur im Blog landen, sondern direkt ins Herz gehen und da für eine sehr lange Zeit ihre Wirkung haben werden. Unfassbar.
Wir sind oben
Auf dem Dach der Algarve. Solche Ausblicke kann man nicht beschreiben, die müssen einfach mit eigenen Augen gesehen werden. Wir sind zum zigsten Mal hier oben und freuen uns immer wieder, unsere Landspitze in der Ferne zu sehen.
Hinten anstellen
Unterhalb des Gipfels ist eine der vielen Quellen des Monchique. Wir machen uns parat zum Wasserfassen. Doch vor uns ist eine portugiesische Familie die 500L Wasser in 5L Flaschen abfüllt. Zeit, die Aussicht zu genießen.
Wasser Marsch!
Petra zapft, Uwe schleppt. Am Ende haben wir auch einen Hektoliter auf der Ladefläche. Macht jute 666 Käffchen. Alles andere als diabolisch.
Auf Augenhöhe mit dem Wind-Riesen
Da wir ja von oben kommen, nähern wir uns den Windrädern auf Augenhöhe. Auch das ist ein erhabenes Gefühl. Aber auch der Offroad-Weg hinunter ins Tal, ist das letzte Highlight des Tages. Geil!
UP & away
Um sechs sind wir wieder Zuhause. Zwar mit nem juten Sonnenbrand, aber mit der festen Überzeugung, einen Tag erlebt zu haben, an den wir uns noch sehr, sehr lange erinnern werden. J sei Dank!